Wenn Du Dich für einen Studiengang bewerben möchtest, der Dich für einen Einstieg in die Tourismusbranche qualifiziert, steht Dir eine große Anzahl von Hochschulen zur Auswahl, die jeweils ihre eigenen Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten anbieten. Das Bewerbungsverfahren und die Zulassungsvoraussetzungen hängen immer auch von der Wahl des Studienganges und der Hochschule ab. So kannst Du zum einen ein eigens konzipiertes Touristik-Studium wählen. Solche Studiengänge heißen zum Beispiel Tourismuswirtschaft oder Tourismusmanagement und sind eher an privaten Hochschulen oder Fachhochschulen zu finden. Alternativ kannst Du ein generelleres Studium wie zum Beispiel allgemeine Betriebswirtschaft oder Geografie wählen. Diese Fächer werden auch an Universitäten angeboten. Universitäten haben oft etwas andere Zulassungsvoraussetzungen als eine private Hochschule. Bevor Du Dich auf einen Studienplatz bewirbst, lasse Dich ausführlich über das Studienangebot der bevorzugten Hochschule beraten und kläre, mit welchem Studiengang Du das Thema Tourismus dort jeweils abdecken kannst. Allen Bewerbungsverfahren gemein ist, dass bestimmte Fristen eingehalten werden müssen und – von einigen Ausnahmen abgesehen - das Abitur oder Fachabiturzeugnis vorliegen muss.
Bewerbung auf einen Studienplatz an einer öffentlichen Hochschule (Universität/Fachhochschule)
Bei einer Bewerbung an einer Universität oder Fachhochschule gilt es zunächst herauszufinden, wann der gewünschte Studiengang startet. Einige Studiengänge starten nur zum Wintersemester, andere nur zum Sommersemester. Erkundige Dich rechtzeitig, da Du eine Bewerbungsfrist einhalten musst. So endet die Frist für "Spätabiturienten", die ihr Zeugnis erst im Juni erhalten für das Wintersemester am 15. Juli eines Jahres. Willst Du zum Sommersemester starten, musst Du Deine Unterlagen spätestens zum 15. Januar einreichen. Das Studium an einer Universität erfordert die allgemeine Hochschulreife (Abitur). Für ein Studium an einer Fachhochschule reicht die Fachhochschulreife aus. Die Bewerbung erfolgt in der Regel schriftlich, viele Hochschulen bieten mittlerweile auch ein Online-Verfahren. Für einen Masterstudiengang musst Du Dich übrigens neu bewerben.
Weitere Voraussetzungen: Nachweis Fremdsprachenkenntnisse
Neben dem Abitur oder Fachabitur fordern viele Hochschulen den Nachweis guter Englischkenntnisse, wenn der Studiengang – wie im Falle der Tourismuswirtschaft - international ausgerichtet ist. Manche Hochschulen fordern eine bestimmte Englischnote im (Fach-)Abiturzeugnis, andere den Nachweis eines bestimmten Levels durch Zertifikate oder Tests. Manche Hochschulen setzen zusätzlich Grundkenntnisse einer zweiten Fremdsprache voraus. Doch nicht alle Hochschulen fragen die Englischkenntnisse im Bewerbungsverfahren ab, weisen aber darauf hin, dass das Studium mit nicht ausreichenden Englischkenntnissen erschwert sein kann. Im Laufe des Studiums gibt es ausreichend Gelegenheiten, die Englischkenntnisse zu vertiefen.
Nachweis von Praktika
Manchmal fordern Hochschulen von Bewerbern den Nachweis vorab geleisteter Praktika. Wer zum Beispiel Tourismusmanagement an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München studieren möchte, muss ein sechswöchiges Praktikum im kaufmännischen Bereich nachweisen, wenn er keine kaufmännische Ausbildung hat. Nicht alle Hochschulen setzen für den Studiengang Tourismuswirtschaft/Tourismusmanagement ein Vorpraktikum voraus. Schaue Dir genau die Informationen für Bewerber der jeweiligen Hochschule an. So erfährst Du, ob Du vor Studienbeginn bereits ein Praktikum machen musst.
Beleg Self-Assessment
Bei einigen Hochschulen musst Du bei der Bewerbung für ein wirtschaftwissenschaftliches Fach nachweisen, dass Du den Online-Self-Assessment-Test abgeschlossen hast. Solch ein Selbsttest soll Dir helfen, besser einzuschätzen, ob Du grundsätzlich die Voraussetzungen für ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mitbringst. Ob solch ein Test nötig ist, erfährst Du auf der Homepage Deiner Wunschhochschule.
Zulassungsbeschränkungen und Härtefälle
Bei einigen Studiengängen gibt es mehr Bewerber als Studienplätze. In so einem Fall vergeben die Hochschulen ihre Studienplätze nach dem Numerus-Clausus-Prinzip: Ein Kontingent der Plätze geht an Bewerber, die eine bestimmte Abiturnote erreichen konnten. Ein weiteres Kontingent ist Bewerbern vorenthalten, die bereits einige Wartesemester hinter sich haben. Letztlich geht ein Anteil der Plätze an Bewerber, die einen Härtefall begründen können, etwa durch Behinderung, Krankheit oder wenn ein Beruf aufgegeben werden musste und das Studium die Chancen zur Eingliederung erheblich erhöht. Anwärter, die schon einmal eine Zusage für einen Platz hatten, diesen aber wegen eines Dienstes (Freiwilligen-Dienst, Wehrdienst) nicht annehmen konnten, können unter Umständen bevorzugt werden.
Numerus Clausus (NC) – was ist das genau?
Der Numerus Clausus ist keine feste Größe und kann je nach Bewerberanzahl und in jedem Semester anders ausfallen. So lag der NC für "Tourismuswirtschaft" an der Jade Hochschule im Sommersemester 2014 bei 3,5. Das gleiche Fach hatte an der Hochschule für angewandte Wissenschaften in München einen NC von 2,5. Die Hochschule merkt zudem an, dass qualifizierte Berufstätige alle ohne NC zugelassen worden waren. Bachelor und Masterstudiengänge können jeweils andere NCs haben. Studiengänge an privaten Hochschulen haben oft keinen NC, dafür andere Auswahlverfahren wie Tests oder Gespräche. Vor einer Bewerbung macht es also immer Sinn, den aktuellen NC-Wert auf der Homepage der Hochschule abzurufen.
Zentrale Studienplatzvergabe
Beim Thema Bewerbung zum Studium können Dir die Stichworte "zentrale Studienplatzvergabe" durch die Stiftung Hochschulstart begegnen. Dies ist für das Touristik-Studium allerdings nicht relevant. Die Stiftung Hochschulstart übernimmt die Vergabe von stark nachgefragten und zulassungsbeschränkten Studiengängen. Das betrifft die Fächer Tiermedizin, Zahnmedizin, Medizin und Pharmazie. Bewerber, die diese Fächer studieren wollen, müssen sich bei der Stiftung Hochschulstart bewerben.
Bewerbung für ein duales Studium
Wenn Du Dich für einen dualen Studiengang Tourismusmanagement oder Tourismuswirtschaft bewerben möchtest, läuft das Verfahren etwas anders ab als für ein Vollzeitstudium an einer öffentlichen Hochschule. Die meisten dualen Studiengänge sind an privaten Hochschulen oder an Berufsakademien zu finden. Um einen Studienplatz zu bekommen, musst Du Dich zweifach bewerben. Einmal auf einen Platz an der Hochschule und einmal auf eine Arbeitsstelle beim Partnerunternehmen, das Dich während des Studiums einstellt. Das Unternehmen überzeugst Du mit einem guten Motivationsschreiben. Für eine Bewerbung an der Hochschule reichst Du entweder das Abitur- oder das Fachabiturzeugnis ein. Die meisten privaten Hochschulen fordern zudem einen Eignungstest oder den Nachweis relevanter Berufserfahrung. Auch bei der Bewerbung zum dualen Studium müssen bestimmte Fristen eingehalten werden. Die Eignungstests finden nur an ausgewählten Terminen statt. Manche privaten Hochschulen lassen auch Bewerber ohne Abitur zu. Für den Studiengang Tourismuswirtschaft können sich zum Beispiel auch Betriebswirte bewerben.
Bewerbung für ein Fernstudium
Wenn Du Dich für einen Fernstudiengang Tourismuswirtschaft bewerben möchtest, ist der Studienstart oft an mindestens zwei Terminen im Jahr möglich. Wie bei einem Präsenzstudium auch, benötigst Du ein (Fach-)Abiturzeugnis als beglaubigte Kopie. Einige Studiengänge können sogar ohne Abitur begonnen werden, etwa wenn der Bewerber Berufserfahrung nachweisen kann. Die Bewerbung erfolgt durch einen Anmeldebogen. Manchmal müssen noch ein Lebenslauf, ein Passfoto und eine Geburtsurkunde beigelegt werden. Interessierte haben in den meisten Fällen die Möglichkeit, ihren Studiengang einige Wochen kostenlos zu testen, bis sie sich verbindlich anmelden. Achte darauf, dass der Hochschulkurs staatlich geprüft und zugelassen ist, damit Du den Bachelor oder Master machen kannst.